Gute Texte wachsen nicht im luftleeren Raum. Deine Leser helfen Dir besser zu schreiben. Bitte doch mal jemanden, was für Dich zu lesen.
Es kostet Überwindung, unfertige Texte lesen zu lassen, aber endlos daran herumzufeilen ist keine produktive Lösung (insbesondere, da sowieso noch Überarbeitungen gefordert werden, ob von Betreuenden, Reviewenden etc.). Andere um ihre knappe Zeit zu bitten ist aber auch nicht einfach. Aber wie wäre es, eine Lesepartnerschaft anzubieten in der Ihr gegenseitig Texte lest? Text-Buddies müssen nicht mal aus dem gleichen Fachgebiet kommen, oft hilft es sogar, wenn z.B. ein/e Historiker:in den Text einer/s Literaturwissenschaftler:in liest – so kann man testen, ob es einen roten Faden gibt, ob man im Fachjargon verfällt oder ob noch Erläuterungen nötig sind braucht.
Aber bevor Du Deinen Text zu einer/m Leser:in schickst, kläre unbedingt, welche Form und Level von Feedback Du brauchst – geht es um Dir um z.B. Logik, Verständlichkeit oder Stil? Soll detailliert gelesen, nur die Argumentation überprüft oder sollen Korrekturen an der Sprache vorgenommen werden? Mit klaren Vorgaben wird das Feedback effektiv und Dein Text besser.
Und nicht zuletzt: Es kostet Überwindung, um Hilfe zu bitten, und in der Welt der Wissenschaft ist das nicht üblich. Trotzdem: Trau dich! Du hilfst deinem Text, dir und deinem Text-Buddy! Und wenn wir dadurch die akademische Kultur ein bisschen freundlicher machen, umso besser.