FAQ
FAQ
Das Kompetenzzentrum Schreiben – Für Frauen in der Wissenschaft wurde gegründet, um Wissenschaftler:innen zu unterstützen. Frauen auf allen akademischen Levels sind willkommen, einschließlich Promovierender, Postdocs und etablierter Nachwuchswissenschaftler*innen (R4). Auch Frauen, die wissenschaftlich schreiben und nicht 'an' einer Hochschule sind, sind selbstverständlich willkommen.
Unsere Angebotspalette beinhaltet sowohl Angebote für individuelle Wissenschaftler:innen als auch Gruppenangebote, die über Institutionen gebucht werden können.
Wir verstehen den Begriff ‚Frau‘ inklusiv und unsere Gemeinschaft ist für alle FINTA*-Personen offen. Kom(n) Schreiben ist eine Gemeinschaft von und für Frauen in der wir kontinuierlich unterstützende (Schreib-)Räume schaffen und so strukturellen Realitäten trotzen, sei es durch Gruppenkurse an Universitäten oder in unserer wachsenden Online-Schreibcommunity.
“Behind every great woman... is another great woman."
Kate Hodges
Das Kompetenzzentrum Schreiben – Für Frauen in der Wissenschaft arbeitet mit zwei Grundüberzeugungen: Frauen sind an Universitäten nach wie vor strukturell benachteiligt und wissenschaftliches Schreiben ist ein Thema der Gleichstellung, was sich z.B. in der Gender Citation Gap zeigt. Weniger zitiert zu werden führt zu schlechteren Impactfaktoren und somit zu Karrierenachteilen für Frauen.[1] Nicht zuletzt die Covid-19 Pandemie hat aufgezeigt, dass insbesondere Wissenschaftlerinnen, die neben ihrer Karriere Care-Aufgaben erfüllen, weniger publizieren.[2] Das Kompetenzzentrum Schreiben – Für Frauen in der Wissenschaft konzentriert sich daher auf die Förderung von Wissenschaftler:innen und ihrem Schreiben. Unser Verständnis des Begriffs ‚Frau‘ ist inklusiv und unsere Gemeinschaft ist offen für alle FINTA*-Menschen.
Alle Kurse und auch die (teilweise) Finanzierung von Angeboten für einzelne Wissenschaftler:innen sind für zweckgebundene Gendergelder geeignet. Die Anerkennung dieser Maßnahme liegt schlussendlich bei Ihren Geldgebern.
[1] Franzen, Martina: „Matthäus schlägt Matilda. Der Gender Citation Gap in der Wissenschaft.“ In: WZBMitteilungen 161, Sept. 2018, S. 31-33.
[2] cf. Fulweiler, Robinson W. et al. 2021. Rebuild the Academy: Supporting academic mothers during COVID-19 and beyond. PLOS Biology 19/3: e3001100.
Minello, Alessandra/Sara Martucci/Lidia Manzo 2021. The pandemic and the academic mothers: present hardships and future perspectives. European Societies 23/1: S82-S94.
Staniscuaski, Fernanda et al. 2020. The Impact of COVID-19 on academic mothers. Science 368/6492: 724.
Unser Konzept beruht auf Forschung zu (Schreib-)Produktivität, Konzentration, Gewohnheitsbildung und dem Einfluss von Gemeinschaft, Accountability und Zeitmanagement auf erfolgreiches Schreiben. Die Grundfesten sind dabei gutes Planen für Jahr/Semester/Woche/Tag und Schreibprojekts, quasi-tägliches Schreiben in konzentrierten, zeitlich begrenzten Einheiten, und die Arbeit an Denkmustern.
In unserer Online-Schreibcommunity sorgen Feedback von Schreibcoaches und Peer-to-Peer Unterstützung, gemeinsamen Schreib-Challenges, Live-Planungseinheiten und Trainings dafür, dass jedes Mitglied gelassener und produktiver schreibt und erfolgreich publiziert.
"Maybe it just boils down to: I'm a woman who's really into her career, so I'm obsessed with the craft of my work. … There's a romance in that for me.” Mitski
So wenig Spaß es macht Schreibprojekte und unser Leben zu planen, ohne Planung kommen wir nicht zum Ziel – zumindest nicht ohne Frustration und Zeitvergeudung. Vielleicht noch wichtiger: ohne Plan für die Woche/den Monat/das Semester/die vorlesungsfreie Zeit wird meistens das Schreiben anderen, im Moment dringender erscheinenden Aufgaben geopfert. Die Muse mag zwar eine Freundin sein, aber Schreibeinheiten im Kalender sorgen dafür, dass sie wirklich vorbeikommt.
Unter quasi-täglichem Schreiben verstehen wir 30-60 Minuten am Tag, idealerweise an jedem Wochentag. Gerne mehr, aber bei vielen Schreibenden mit Lehr- und anderen Aufgaben ist das illusorisch. Warum arbeiten wir mit quasi-täglichem Schreiben? Robert Boice zeigte in einer Studie zum Schreibverhalten von Wissenschaftler:innen auf, dass regelmässiges Schreiben nicht nur zu mehr Texten, sondern auch zu mehr kreativen Ideen führte. Er beobachtete für 10 Wochen drei Gruppen von Schreibenden: a) solche, die nur schrieben, wenn sie das Bedürfnis dazu verspüren, b) solche, die in täglich anberaumten Schreibsitzungen jedoch nur dann schreiben sollten, wenn sie Lust dazu hatten und c) solche, die sich zum täglichen Schreiben verpflichtet hatten. Das Ergebnis war eindeutig: a) schrieben im Schnitt 0,2 Seiten täglich und hatten eine neue Idee in der Woche, b) schrieben täglich 0,9 Seiten und produzierten eine neue Idee und c) schrieben 3,2 Seiten und hatten zusätzlich noch eine neue Idee täglich.[1] Wer will da nicht zu c) gehören?
[1] Boice, Robert. Professors as Writers: A Self-Help Guide to Productive Writing. Stillwater, Oklahoma: New Forums, 1990, S. 83.
Schreiben ist viel mehr als nur Text auf die Seite zu bringen: Brainstormen, aktives Lesen, Datenanalyse, Fußnoten/Literaturverzeichnis überarbeiten, die nächste Fassung schreiben, etc.
Oder in den Worten von Jodi Picoult: “You might not write well every day, but you can always edit a bad page. You can’t edit a blank page.”
Wichtig ist vor allem, dass wir mit unserem Projekt in Kontakt bleiben und nicht langen Pausen erlauben die Angst vor dem (halb-)leeren Blatt, den Perfektionismus und ein Imposter-Syndrom ins Unendliche wachsen zu lassen.
Wir alle haben uns schon einsam durch Texte gequält und dabei viel Zeit mit fehlendem Fokus, Ablenkungen aller Art und jede Menge Selbstzweifeln vergeudet. Gemeinschaft hilft dagegen. Gemeinschaft schafft ein Gefühl der Verpflichtung und sich auf das ausgesprochene Ziel („Jetzt arbeite ich am vierten Absatz meiner Einleitung und werde mindestens drei Sätze schreiben“) wirklich einzulassen. Aber nicht nur das, Gemeinschaft trägt uns, sie ist Zugehörigkeit und Menschsein, Gemeinschaft ist wichtig. Co-working ist Gemeinschaft – auch wenn wir alle an unseren eigenen Texten arbeiten.
Ja. In 1:1 Coachings können Schreibprojekte, Schreibprobleme und alles andere im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Schreiben, Sichtbarkeit und Frauen in der Wissenschaft individuell angegangen werden kann. Institutionen können Einzelberatungen für ihre Wissenschaftler:innen in Verbindung mit oder unabhängig von Kursen buchen, Einzelkund:innen können sich bei späterer Mitgliedschaft in der Online-Community einen Teil des Preises gutschreiben lassen. In jedem Fall: Einfach Kontakt aufnehmen und wir finden gemeinsam eine gute Lösung für alle Herausforderungen.