Im Zuge von Covid entstanden Studien zur Korrelation von Einsamkeit und Prokrastination beim wissenschaftlichen Arbeiten (Anam & Hitipeuw, 2022). Viele Wissenschaftler:innen haben diese Erfahrung sicher selber schon gemacht – Einsamkeit verführt dazu, sich abzulenken.
Mir wurde dieser Zusammenhang schmerzhaft klar, als ich mich in meiner frühen Postdoc Zeit wochenlang davor drückte einen Artikel zu überarbeiten. Ich fand dann eine virtuelle in den USA und konnte den Aufsatz plötzlich nicht nur überarbeiten, sondern endlich auch zeitnah veröffentlichen.
Die Erfahrung, gemeinsam mit anderen Wissenschaftler:innen zu schreiben und sich gegenseitig zu ermutigen, hat mein früher problematisches und angstbesetztes Verhältnis zu Stift und Tastatur schnell und nachhaltig verändert.
Die letzten Montage saßen mehrere Frauen mit mir auf Zoom und ich konnte bei ihnen genau sehen, wie der Funke der Produktivität dank Coworking-Gemeinschaft übersprang. Das macht so glücklich, denn genau das hatte ich mir erhofft, als ich das Kompetenzzentrum Schreiben – für Frauen in der Wissenschaft gegründet habe. Wir arbeiten gerade fleißig an einer interaktive Plattform für eine unterstützende Online Schreibcommunity. Zum Herbst ist hoffentlich alles soweit, dass es dann täglich die Möglichkeit des Co-working gibt.
Wer bis dahin aber schon mal vom Cowriting-Zauber profitieren will, ist herzlich eingeladen auch mal bei unserem Schreib- und Motivationstreff mitzuschreiben. Das offene Angebot läuft bis Ende des Sommersemesters (24.7.) immer Montags, 12-13 Uhr.