In der Wissenschaft leben wir flexibel, wir kannten Homeoffice schon vor Covid, wohnen oft nicht am Dienstort und können unsere Arbeitszeit relativ frei gestalten.
Diese Flexibilität macht das Leben aber auch schwerer: wir haben in Bezug auf unsere Zeit viel Selbstverantwortung und zudem selten Menschen, die uns beim Erreichen unserer Ziele, sprich Forschungsprojekte und Publikationen, unterstützen.
Dazu kommt, dass die Wissenschaftslandschaft mit ihren befristeten Verträgen, Abhängigkeiten und schlechten Chancen auf eine Professur eher dazu führt, mit diffusen Hoffnungen statt klaren Zielen zu leben.
Aber trotzdem, ohne klar definierte Ziele kommen wir nicht weiter, denn ohne diese können wir nicht strategisch planen und keine Prioritäten in unserer Planung setzen. Stattdessen verlieren uns in der Vielzahl von Aufgaben, die es zu bewältigen gibt.
Das verlangt einige Schritte:
1️⃣ das Ziel klar definieren, egal ob akademische Karriere, Promotion
beenden, Tenure kriegen etc.
2️⃣ herausfinden, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. (Stichpunkte: Wie viele Artikel/Bücher müssen publiziert sein? Muss die
Arbeit bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeben sein? Musst Du Drittmittel eingeworben haben? Wie viel Lehrerfahrung brauchst du? Ist Engagement als Mittelbauvertreter:in nötig?).
Hier spielt fast immer die Forschung, bzw. Publikationen die Hauptrolle. Und da zeigt sich die größte Diskrepanz zum wissenschaftlichen Alltag:
meistens geht alles andere vor und das Schreiben taucht nur theoretisch als Priorität auf. Wenn wir unsere Zeit aber nicht so organisieren, dass das Wichtigste zentral auftaucht, kann das auf lange Sicht nicht zum Erfolg führen.
Deswegen ist es an der Zeit
3️⃣ die notwendigen Aufgaben für die Zielerreichung zu definieren und strategisch Prioritäten zu setzen.
4️⃣ Deine Zeit entsprechend dieser Prioritäten zu organisieren und
5️⃣ insbesondere das Schreiben fest verpflichtend im Kalender zu vermerken.
Warum in den Kalender? Schreibzeit gilt als verhandelbar. Dein Seminar unterrichtest Du aber ohne diesen Termin zu hinterfragen. Tu das auch für die Aufgaben, die Dich Deinen langfristigen Zielen näherbringen.
𝗘𝗶𝗻 𝗦𝗰𝗵𝗿𝗲𝗶𝗯𝗱𝗮𝘁𝗲 𝗺𝗶𝘁 𝗗𝗶𝗿 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗽𝗿𝗶𝗺𝗮 𝗚𝗿𝘂𝗻𝗱, 𝘇𝘂 𝗮𝗻𝗱𝗲𝗿𝗲𝗻 𝗗𝗶𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗺𝗮𝗹 𝗡𝗲𝗶𝗻 𝘇𝘂 𝘀𝗮𝗴𝗲𝗻!
Challenge:
– Nutze diese Woche, um Dir Gedanken über Deine langfristigen Ziele zu machen und die Anforderungen dafür zu verstehen.
– Priorisiere in Deiner Wochenplanung, das was Dich einen Schritt Deinem Ziel näherbringt.
– Probiere in den nächsten zwei Wochen an 5 Tagen/Woche 30-60 Minuten für’s Schreiben zu blockieren. Sehr hilfreich ist dafür die Pomodoro Technik.